Christoph Von Minden

Wenn es um die Verwirklichung eines Bauvorhabens geht, denken viele Fachplaner in erster Linie an die Baustoffe Beton, Ziegel, Mauersteine und Stahl. Doch besonders im Zeitalter der Nachhaltigkeit und Umwelt rückt ein Baustoff immer mehr in den Vordergrund: Holz. Ein Rohstoff mit langer Tradition, der bis heute reichlich zur Verfügung steht.

Holz ist das einzige nachwachsende Material für Tragwerke, das CO2-neutral gewonnen werden kann. Dabei sind bei der Gestaltung eines Objektes mit Holz keine Grenzen gesetzt, von traditionell bis modern ist alles möglich. Darüber hinaus sei noch erwähnt, dass Bauten mit hohem Holzanteil seit jeher einen natürlichen Charme, Gemütlichkeit und ein angenehmes Raumklima vermitteln.

Der Rohstoff Holz punktet mit einer Vielzahl an Vorteilen in der Verarbeitung:
    Die Langlebigkeit von Holzkonstruktionen wird häufig unterschätzt, doch dabei zeigen uralte Fachwerkhäuser, dass dieses Vorurteil nicht gerechtfertigt ist. Um den dauerhaften Werterhalt zu unterstützen ist ein konstruktiver Schutz der tragenden Teile bei der Planung zu berücksichtigen.
   Der geforderte und gewünschte Wärmeschutz kann mit verhältnismäßig dünnen Wänden erreicht werden, da die tragenden Elemente beim Holzbau schmaler sind und in sich einen höheren Dämmwert erreichen als Beton und Mauerwerk.
    Der Aufbau aus relativ schlanken und stabförmigen Elementen ermöglicht große Freiheit in der Gestaltung des Grundrisses. Schnitt der Räume und Fassade können vergleichsweise frei gestaltet werden.
    Ein wichtiges und viel diskutiertes Thema ist der Brand- und Schallschutz im Holzbau. Hier ist es mit ein paar zusätzlichen Maßnahmen möglich, die Standards zu erfüllen. Hier bedarf es an Fachleuten, an jungen aufgeschlossenen und wissbegierigen Ingenieuren, die auch aus statischer Hinsicht in „Holz“ denken.

Beim sogenannten Holzrahmenbau-Prinzip werden Wände, Decken und Dächer als ganze Scheiben in der Produktion vorgefertigt. Je nach Wunsch ist dies mit Oberflächenverkleidung, Installation oder sogar eingebauten Fenstern möglich. Diese Vorfertigung ist ein sehr großer Vorteil des Holzbaus, da hier sämtliche Vorarbeiten parallel zum Geschehen auf der Baustelle wetterunabhängig in der Fertigung abgewickelt werden können. Somit kann die Bauzeit insgesamt verkürzt werden.

Natürlich erfordert dieses Vorgehen eine sehr genaue Planung, deshalb sollte man möglichst früh mit einem erfahrenen Team zusammenarbeiten. Bei der Tragwerksplanung hat der Bauingenieur die Aufgabe, ein gesundes Mittelmaß zwischen Vorgaben des Architekten und der wirtschaftlichen Fertigung im Werk herzustellen. Holzwerkstoffe finden zusätzlich zu den tragenden Bauteilen, auch bei Fassadenbekleidungen, Dämmstoffen, Fensterrahmen, Türen und im Innenausbau Verwendung.

Doch nicht nur im Neubau, auch bei Sanierungen und Aufstockungen haben Holzkonstruktionen aufgrund ihres geringen Gewichtes einen erheblichen Vorteil, da es oft eine Begrenzung der Tragfähigkeit der Fundamente gibt.